6. Etappe

Die große Frage heute morgen: Trocken oder Nass? Um 6:30 beim Toilettengang ein kurzer Blick nach draußen: Trocken!

Mit dem ersten Anstieg des Tages waren dann gleich 3 Pässe abzuhaken: Col Houratate 1009 m, Col de Labays 1354 m und Col du Soudet 1540 m. Das Strässchen war kaum 2 Meter breit und wir trafen genau ein Auto und einen Radfahrer. Aber keinen Bären. Dafür ein paar ordentliche Rampen.

An ziemlich genau dieser Stelle verlor ich dann heute auch mal kurzzeitig die Motivation. Einfach ein bisschen langsamer fahren und die Landschaft genießen oder schöne Fotos machen…

Am Col de Labays verließen uns Georg und Markus, sie wählten eine etwas kürzere Route. Am Col de Soudet war es mit ca. 8 Grad schweinekalt und wir begaben uns zügig auf die Abfahrt.

Die Abfahrt war besonders im oberen Teil sehr unangenehm, da die Straße eine Mischung aus Naturstraße, Betonplatten und rauher Asphalt war und man ordentlich durchgerüttelt wurde. Außerdem froren wir immer mehr. Am Ende waren wir auf knapp 300 m und es blies ein unangenehmer, kalter Wind. Mein Puls war unterirdisch und die Wattwerte auch. Zum Glück tauchte ein Restaurant auf und wir konnten Kalorien auftanken. So richtig warm wurde ich aber erst wieder beim Anstieg nach Larrau. Die Landschaft veränderte sich nun deutlich.

Als letzte Steigung stand der schwere Col de Bagargui an mit 3 steilen Kilometern zwischen 12 und 13%. Hier trat unser kolumbianischer Bergfahrer und Neuzugang Gunnario in Aktion. Erst tänzelte er permament vor und hinter mir herum, um mich dann an der steilsten Stelle mit den Worten „Ich probiere mal mein Glück“ zu verlassen. Sicher hatte sich bei ihm aber auch in den 2 Tagen Zwangspause einiges angestaut. Er holte sich den Tagessieg und das gepunktete Trikot des Kletterkönigs.